Freitag, 15. Februar 2013

Polenta-Schnitten mit Spitzkohl-Gemüse

Polenta und Spitzkohl sind eine wahrhaft himmlische Kombination, der ich das erste Mal in einem vegetarischen Kochbuch, gebacken und strotzend vor Sahne und Käse, begegnet bin.
Zum Glück geht es wie immer auch anders :).

Seit Wochen habe ich nun schon bei jedem unserer samstäglichen Großeinkäufe das Gemüseregal beäugt und auf die Ankunft dieses milden, leicht süßlichen Kohls gewartet.
Denn auch wenn die Polenta hier ganz schick mit Mandeln aufwartet, ist der eigentliche Star in diesem Gericht ganz ohne Zweifel der puristische Spitzkohl.


Polenta-Schnitten mit Spitzkohl-Gemüse



Für die Polenta-Schnitten:

150 g Polenta
500 ml Gemüsebrühe
2 EL gemahlene Mandeln
1 EL Margarine
etwas Muskatnuss
etwas Öl für die Pfanne

Für das Spitzkohl-Gemüse

1 Spitzkohl
1 Zehe Knoblauch, fein gehackl
1 kleine Zwiebel
ca. 200 ml Gemüsebrühe
1 EL weißes Mandelmus (alternativ etwas Sojasahne)
Salz, Pfeffer

zum Garnieren ca. 2 EL gehackte Petersilie, 2 EL Mandelblättchen

Die Polenta in der Margarine etwas anrösten, mit der Gemüsebrühe ablöschen. Mit Muskatnuss würzen und nach Packungsangabe köcheln lassen, gegen Ende die gemahlenen Mandeln unterrühren.
Die Masse auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech ca. fingerdick ausstreichen, ungefähr eine halbe Stunde stehen lassen.

Den Spitzkohl längs vierteln, den Strunk herausschneiden und in Streifen schneiden. Knoblauch und Zwiebel hacken, in etwas Öl in einen geräumigen Topf oder einen Wok geben, anschwitzen. Den Spitzkohl dazugeben und, sobald er etwas Farbe angenommen hat, mit der Gemüsebrühe ablöschen.
Das Mandelmus in ca. 100 ml Wasser auflösen und den Kohl damit angießen, Hitze reduzieren und bissfest garköcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer würzen.

Die Polenta in Rauten oder Rechtecke schneiden, wer mag, kann auch mit einem Glas Taler ausstechen. Die Schnitten in Öl anbraten, die Mandelblättchen dazu geben und Farbe annehmen lassen.

Das Spitzkohlgemüse auf einen Teller geben, die Polentaschnitten dazu anrichten und mit den angebräunten Mandeln und etwas frischer, gehackter Petersilie bestreuen.

Guten Appetit :).

Sonntag, 10. Februar 2013

Only kale can save us now

Ich gebe es zu. Ich bin schuldig. Das einzige, was mir noch bis vor kurzem eingefallen ist, wenn ich an Grünkohl gedacht habe, war "Grünkohl mit Pinkel". Fieser Name für eine Wurst, und fies, aber vor allem auch ungerecht, ist diese Assoziation dem armen Grünkohl gegenüber.
Der ist nämlich nahezu unverschämt gesund und es gibt einige, die ihm sogar noch ganz andere Fähigkeiten zuschreiben würden ;).

Darum hier, zur Ehrenrettung des Blattgemüses, ein Rezept für eine wunderbare Winterquiche - so ähnlich habe ich das schon mal auf der Facebook-Seite von Laufen gegen Leiden gepostet, hier aber die überarbeitete und vor allem noch leckerere Variante!

Grünkohlquiche



Für den Teig: 
125 g Weizenmehl
125 g Vollkornweizenmehl
125 ml Rapsöl

100 ml Wasser (oder nach Gefühl)

ca. 1/2 TL Rosmarin (geschnitten, nicht das Pulver)
Salz

für die Füllung:

2 EL Sonnenblumenkerne (optional) 
200 g Räuchertofu, klein gewürfelt
450 g TK Grünkohl, aufgetaut und gut ausgedrückt
1 kleine Knoblauchzehe, fein gehackt
1 kleine Zwiebel, gehackt
ca. 150 ml kräftige Gemüsebrühe
1 Prise Muskat

für die "Sauce"
400 g Seidentofu
ca. 2 EL Rapsöl
ca. 2 EL Würzhefe
2 EL Speisestärke (z.B. Pfeilwurz)
Salz, Pfeffer, Kurkuma, Curry, Kumin, etwas Rosmarin, etwas Thymian

Die Zutaten für den Teig zu einem glatten Teig verkneten und ca. 30 Minuten kalt stellen.


Die Sonnenblumenkerne ohne Öl in der Pfanne anrösten, bis sie etwas Farbe annehmen, beiseite stellen.
Den Räuchertofu in Öl rundherum knusprig anbraten, Hitze etwas reduzieren und Zwiebel und Knoblauch dazugeben und anschwitzen. 

Den Grünkohl dazugeben, anschwitzen und mit der Brühe ablöschen. Mit Muskat würzen. Etwas köcheln lassen.

Alle Zutaten und Gewürze für die Sauce in ein Gefäß geben und mit dem Stabmixer pürieren.
Das Ganze sollte eher kräftig schmecken, da Teig und Grünkohl viel Geschmack "schlucken".

Den Teig ausrollen und in eine gefettete Springform geben, bei 200°C 10 Minuten blind backen.
Grünkohl (die Masse sollte so wenig wässrig wie möglich sein, zur Not nochmal durch ein Sieb ausdrücken) mit den Sonnenblumenkernen und einem Großteil der Sauce mischen, in die Form auf den vorgebackenen Teig füllen. Den Rest der Sauce darüber streichen.
Die Quiche ca. 35-40 Minuten backen, dann aus dem Ofen nehmen und noch ca. 10 Minuten ruhen lassen, bevor man anschneidet.


Dazu passt am besten ein großer, bunter Salat.

Ach ja - Grünkohl, Weizen, Soja. Blatt, Korn & Bohne ;).

Bananenbrot

Als ich mich im Internet auf die Suche nach einem "Banana Bread"-Rezept begab, hatte ich keine Ahnung, wie so etwas schmecken muss, da ich noch nie Bananenbrot gegessen hatte.
Ich hatte die vage Vorstellung von einem Kuchen mit etwas festerer Konsistenz, der nicht zu süß ist aber ordentlich nach Banane schmeckt, und habe gefühlt 100 Rezepte von amerikanischen Kochseiten durchgelesen, zusammengerührt, Butter, Milch und Eier rausgekürzt und bin nach 3 Versuchen hier gelandet.

Ohne angeben zu wollen - es ist genau so, wie ich mir das perfekte Bananenbrot vorgestellt habe.
Es lässt sich übrigens hervorragend in Scheiben geschnitten mitnehmen und schmeckt am ersten oder zweiten Tag nach dem Backen noch besser als frisch.

Für meine Schwester (die weit davon entfernt ist, vegan zu leben), ist der Kuchen bereits fester Bestandteil ihres Familienalltags geworden - probiert ihn aus, es lohnt sich!

Ach ja - falls ihr nach etwas sucht, was ihr während des Backens vor euch hersummen könnt, empfehle ich euch diesen Ohrwurm ;).


Bananenbrot


3 große, reife Bananen, zerdrückt, alternativ 4 kleine (gesamt ca. 400 - 450g)
100 g Margarine, zerlassen und abgekühlt

125 g Rohrohrzucker (je nach Reife der Bananen auch gern weniger)
1 Pk Vanillezucker
1 Prise Zimt
Etwas geriebene Zitronenschale oder Zitronensaft

2 TL Backpulver
1/2 TL Natron
1 Prise Salz

200 g Mehl (oder ca. 180 g Vollkornmehl)
ca. 30 g Kokosflocken


Bananen in feine Scheibchen schneiden und mit der Gabel zerdrücken.
Die zerlassene Margarine und die Bananen mischen. Zucker, Zimt, Zitronenschale und Vanillezucker unterrühren. Salz, Backpulver und Natron mit dem Mehl und den Kokosflocken mischen, alles zusammengeben und gut verrühren. Je nach Reifegrad und Größe der Bananen ist der Teig flüßiger oder fester, ich habe mit einem etwas festeren Teig bessere Erfahrungen gemacht. Wenn er Euch wirklich arg flüssig vorkommen sollte, könnt ihr noch etwas Mehl unterrühren.

Bei 175°C Ober-/Unterhitze für ca. 60 – 70 Minuten in einer gefetteten und bemehlten Kastenform backen (mit dem Zahnstocher prüfen ob der Kuchen durchgebacken ist, je nach Bananengröße kann die Backzeit etwas schwanken).
Nach ca. 50 Minuten mit Alufolie abdecken, damit der Kuchen nicht zu dunkel wird. Langsam im Ofen auskühlen lassen.

Viel Spaß und gutes Gelingen!

Montag, 4. Februar 2013

Chickpea Teriyaki

Wenn nicht dieses Gericht als erster Post für diesen Blog, welches dann?

Ein Blatt. Ein Korn. Eine Bohne.

Jedesmal wenn ich dieses Gericht koche (und das kommt gar nicht mal so selten vor), gehen mir diese drei Wörter wie ein Ohrwurm im Kopf um.

Spinat. Naturreis. Kichererbsen.
Blatt. Korn. Bohne.
Leaf. Grain. Bean.
Nom. Nom. Nom.

Das Original-Rezept stammt aus Lindsay J. Nixons "Happy Herbivore"-Kochbuch und ist eines der wenigen Rezepte, die ich daraus je adaptiert habe.
Für mich fällt das Buch damit leider klar in die Kategorie Fehlkauf, aber vor allem, weil ich mit der Kombination aus fertigen Saucen, Zwiebel- und Knoblauchgranulat sowie "kein Öl, kein Zucker" nicht so viel anfangen kann. Ich finde, dass zu einer vollwertigen Küche einfach möglichst viel Frisches, Selbstgekochtes und -gemachtes gehört, und dass der sparsame und bewusste Umgang mit gesunden Fetten (ok, ok, auch mal mit nicht ganz so gesunden Fetten) und eben auch mal Zucker in Form von Rohrohrzucker auch ein Teil davon ist.
Zu ihrer Ehrenrettung muss ich allerdings sagen, dass sie in Amerika fast so etwas wie ein Guru der "plant-based"-Küche zu sein scheint und geholfen hat veganes Kochen aus gesundheitlichen Gründen zum Mainstream zu machen.
Kaum eine Woche vergeht, in der sie nicht stolz (zu Recht) einen Leserbrief auf ihrer Facebook-Seite veröffentlicht, in dem ihr ein frischgebackener Veganer dafür dankt, mit ihren Rezepte abgenommen und zu einem gesünderen Lebensstil gefunden zu haben.

Lindsay benutzt fertige Teriyaki-Sauce zum Marinieren der Kichererbsen und schlägt als optionale Beilage Grünkohl vor.
In meiner Variante ist die Marinade für die Kichererbsen selbstgemacht (lohnt sich) und der Spinat keine Option, sondern ein Muss :).

Man kann das Rezept super vorbereiten und hat dann abends vorm Essen nicht mehr wirklich viel Arbeit - mit ein Grund, warum ich das zur Zeit so gern mache, wenn der Kleine mittags schläft packe ich die Kichererbsen in die Marinade und mache die Salsa.

Happy Herbivore Hawaiian Chickpea Teriyaki à la Katharina



Ca. 500 g Kichererbsen aus dem Glas oder eingeweicht, gewaschen
1 Zehe Knoblauch, gepresst
1/2 Zitrone, Saft davon
1 Stk frischer Ingwer, daumenkuppengroß, fein gehackt
1 EL Rohrohrzucker
3 EL Sojasauce
1 EL Olivenöl
2-3 EL frische gehackte Petersilie

1 Mango, alternativ eine kleine Ananas
1 kleine rote Zwiebel
1-2 EL frischer gehackter Koriander
1/2 Bund frische gehackte Petersilie

1 Pk TK Spinat, am besten den ungehackten Blattspinat
2 EL Sojacauce
2 EL Sesam
etwas Zitronensaft

ca. 300 g Naturreis

Gewürze: Salz, Pfeffer, Curry, Kreuzkümmel, Muskat, Rosmarin, Thymian


Die Kichererbsen in einer Marinade aus Knoblauch, gehacktem Ingwer, Zitronensaft, Zucker, Sojasauce, Öl, Curry, Kreuzkümmel, Thymian und Rosmarin ziehen lassen, eine Stunde sollten sie mindestens marinieren.

Die Mango fein würfeln und zusammen mit der gehackten roten Zwiebel und dem gehackten Koriander und der Petersilie in eine Schüssel geben und ebenfalls mindestens eine Stunde ziehen lassen.

Den Naturreis aufsetzen und bissfest kochen.

Den unaufgetauten Spinat mit der Sojasauce in einen Topf geben und gar köcheln lassen, mit etwas Muskatnuss abschmecken und den Sesam einrühren. Salz sollte durch die Sojasauce nicht mehr nötig sein. Nach Geschmack kann man jedoch noch etwas aufgießen. Kurz vor dem Servieren den Zitronensaft dazu geben, damit hat man Dank des Vitamin Cs eine hervorragende Eisenquelle.

Die Kichererbsen bei mittlerer Hitze ca. 20 Minuten in der Marinade köcheln lassen, dabei aufpassen, dass sie nicht zu trocken werden, bei Bedarf etwas Wasser angießen. Petersilie unterrühren.

Alle warmen Zutaten zusammen auf den Teller geben, nach Geschmack mit der Mango-Salsa toppen oder mischen.

Statt des Spinats kann man auch super mit Zwiebeln und Knoblauch angeschwitzten Mangold nehmen.

Fertig. Lecker. Blatt, Korn & Bohne.